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Haushälterinnen berühmter Philosophen


Ob es des Thales Dienstmagd war, wissen wir nicht, bekannt ist nur: Es war eine Dienstmagd, die den berühmten Philosophen auslachte, weil er offenbar mit dem Leben nicht klar kam. Eben dafür hatte die Dienstmagd des Philosophen zu besorgen: Alle Friktionen mit der Welt beseitigen, Schmiermittel dazwischen zu geben. Die Dienstmagd ist das menschliche Vermittlungsscharnier zwischen der Welt und dem Philosophen.

Pyrrhon, der Begründer der skeptischen Philosophie, lebte mit seiner Schwester Philista zusammen, die als seine Haushälterin galt. Doch Pyrrhon soll die meisten Haushaltsarbeiten selbst getan haben.

Jedenfalls hatten auch schon antike Philosophen ihre Wirtschafterinnen. Eine gewisse Melissa führte für Karneades, einem Vertreter der akademischen Skepsis, den Haushalt. Diese war auch wohl seine Beischläferin, was wiederum Anlaß zu Spott gab. (Diog.Laert. IV 63; Esebius XIV 8, 13; s. Woldemar Görler, Älterer Pyrrhonismus, jüngere Akademie, Antiochos aus Askalon. In: Hellmut Flashar (Hrsg.), Grundriss der Geschichte der Philosophie, begründet von Friedrich Ueberweg. Die Philosophie der Antike Bd. 4: Die hellenistische Philosophie, Basel 1994, S. 717-989, 854)

Erasmus von Rotterdam fühlte sich zeit seines lebens von einer zänkischen Haushälterin namens Margarethe, damit gleichen Namens wie seine Mutter, gequält. Doch er hat sich aber offenbar nie von ihr getrennt, ja, er hat sie sogar in seinem Testament bedacht: Seine Xanthippe, für die er den Sokrates spielte... Er hinterließ ihr sogar eine beträchtliche Geldsumme! (George Faludy, Erasmus von Rotterdam, Frankfurt am Main: Societäts-Verlag 1970 (zuerst London 1970), S. 246)

René Descartes hatte in Holland, nämlich als er in Amsterdam lebte, mit seiner Haushälterin Helene ein Verhältnis, aus dem 1635 eine Tochter, Francine, hervorging, die aber schon fünfjährig “an einem Fieber” starb. Descartes war offenbar nicht verheiratet, aber ließ seine Tochter als ehelich ins Kirchenregister eintragen.  (Geneviève Rodis-Lewis, René Descartes, in: Die Philosophie des 17. Jahrhunderts, Band 2, Frankreich und die Niederlande. Hgg. von Jean-Pierre Schobinger, Basel: Schwabe & Co. 1993, 271 - 348, 289f.; Dominik Perler, René Descartes, München: Beck 1998, 31)

Mitte der 1750er Jahre erwarb Voltaire bei Genf Grundbesitz, vor allem das Anwesen “Les Délices” (Die Wonnen). Aus Paris ließ er die Tochter seiner Schwester zu sich kommen, Marie-Louise (Madame Denis), die von nun an seinen Haushalt führen sollte, die aber auch die Geliebte Voltaires war. In Ferney führte Voltaire das Leben eines Grandseigneurs; er unterhielt sechs Pferde, vier Kutschen, einen Postillon, zwei Lakaien, einen Kammerdiener, einen französischen Koch, einen Küchenjungen und einen Sekretär; seine Nichte Marie-Louise besaß über alles Personal die Oberaufsicht und genoß das Vertrauen Voltaires. Gewissermaßen als Lohn für ihre Mühen machte er sie zu seiner Haupterbin. Nach Voltaires Tod war Marie-Louise dann in der Tat eine eminent reiche Frau.

G. E. Lessing ließ seinen Haushalt von der Tochter Amalie (aus erster Ehe) seiner Ehefrau Eva König führen. Sie scheint ihren Stiefvater vergöttert zu haben; ein sexuelles Verhältnis teilten die beiden wohl nicht, obwohl unter den Zeitgenossen in Hamburg entsprechende Gerüchte kursierten. Insbesondere ihre kompakten Formen scheinen zu solchen Phantasien angeregt zu haben. Lessing war gezwungen, sie fortzuschicken. In Wolfenbüttel führte sie dann nach dem Ableben ihrer Mutter erneut Lessings Haushalt. (Willi Jasper, Lessing. Aufklärer und Judenfreund. Biographie, Berlin-München: Propyläen 2001, S. 89, 92f., 397)

J.J. Rousseau benannte seine Freundin und spätere Ehefrau Therese immer wieder vor Freunden oder Fremden als seine Haushälterin. Der Hauptgrund dafür war wohl ihre Ungebildetheit, für die er sich schämte. (Georg Holmsten, Jean-Jacques Rousseau, Reinbek: Rowohlt 1972, 83; Monika Pelz, Der hellwache Träumer. Die Lebensgeschichte des Jean-Jacques Rousseau, Weinheim u. Basel: Beltz & Gelberg 2005, 109) Gerade im fortgeschrittenen Alter Rousseaus wachte Therese sorgfältig darüber, welche Besucher er empfängt. Samuel Boswell machte Therese den Hof, nur um zu dem berühmten Schriftsteller vorzudringen. (Christiane Landgrebe, “Ich bin nicht käuflich” - Das Leben des Jean-Jacques Rousseau, Weinheim und Basel: Beltz 2004, 250, s.a. 312)

Bei einem Spaziergang mit seinen englischen Studenten begegnete Lichtenberg 1777 der Maria Dorothea Stechard, die auf dem Stadtwall Blumen verkaufte, damals elf Jahre alt. Dieses blutjunge Mädchen war die große Liebe Lichtenbergs. Er lud sie zu sich nach Hause ein, sie kam mit ihrer Mutter. Lichtenberg beschäftigte sie als Haushälterin, brachte ihr Lesen und Schreiben bei; sie kümmerte sich auch um seine wertvollen Experimentiermaschinen. Von 1780 bis zu ihrem frühen Tod war die „kleine Stechardin“ Lichtenbergs Lebensgefährtin (sie war „ohne priesterliche Einsegnung meine Frau“, notierte er in seinem Tagebuch). Zum Entsetzen Lichtenbergs starb sie schon 1782, wahrscheinlich durch ärztliche Pfuscherei. Diese Liebschaft Lichtenbergs, heute ein Fall für den Richter, sollte nach den Normen seiner Zeit beurteilt werden; ein vierzehnjähriges Mädchen galt damals als heiratsfähig. 1782 trat Margarethe Elisabeth Kellner, etwa 23jährig, als neue Haushälterin in seinen Dienst. Auch mit ihr hatte er intime Beziehungen. 1786 wird der erste Sohn geboren, insgesamt hat er mit ihr sechs Kinder. Im Oktober 1789 setzten krampfartige Asthmaanfälle ein, die ihn monatelang ans Bett fesselten; für Lichtenberg begann sein schlimmes letztes Lebensjahrzehnt. Angesichts des nahenden Todes legitimierte er sein Verhältnis mit Margarethe Elisabeth Kellner, indem er sie noch 1789 ehelichte, um ihr und den gemeinsamen Kindern das Erbe zu sichern. (Wolfgang Promies, Georg Christoph Lichtenberg in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, Reinbek: Rowohlt 1964)

Kants Haushälterin war ein Mann, der gute Lampe! Über vier Jahrzehnte war Lampe seinem Herrn treu ergeben. Im hohen Alter allerdings, als Lampe wegen zunehmendem Alkoholismus nicht mehr zuverlässig war, musste er ihn entlassen. An einen neuen Diener, den sein Freund Wasianski eingestellt hatte, konnte Kant sich nicht gewöhnen.  (Wolfgang Schlüter, Immanuel Kant, München: dtv 2003, 2. Aufl. S. 48) Wasianski sorgte dafür, daß Lampe entlassen wurde. Er erhielt eine jährliche Pension unter der Bedingung, daß weder er noch irgendeiner seiner Angehörigen Kant je wieder belästigten. Seinen neuen Diener nannte Kant weiterhin “Lampe”. Um sich zu erinnern, schrieb er in eines seiner Notizbüchlein  ”Der Name Lampe muß nun völlig vergessen werden!” (Manfred Kühn, Kant. Eine Biographie, München: Beck 2003 (zuerst Cambridge University Press 2001), S. 482)

Friedrich Schiller war eine Heirat nach “oben” vergönnt, Charlotte von Lengsfeld war adelig; Goethe dagegen war eine Verbindung nach “unten” vorbehalten, Christiane Vulpius war Arbeiterin in einer Papierblumenfabrik in Weimar als Goethe sie 1788 kennenlernte, geheiratet hat er sie erst 1806. Christiane war zugleich  Goethes Haushälterin und Betthase. Wenn er Besuch bekam, durfte sie sich nicht sehen lassen. Als Schiller im Sept. 1794 Goethe über 14 Tage besuchte, bekam er sie kein einziges Mal zu Gesicht. Derweil kochte sie für die Herren und hielt die Zimmer in Ordnung. Goethe war gegenüber Charlotte, Schillers Frau, immer sehr aufmerksam, in jedem Brief bestellte er ihr Grüße. Dagegen ignorierte Schiller Christiane. Charlotte weigerte sich, Christiane Vulpius bei sich zu empfangen. Aber bei Charlottes Schwangerschaften mußte Christiane, wie selbstverständlich, die Kinder Charlottes in Obhut nehmen.

Schellings langjähige Haushälterin bzw. Dienerin war Katharina, die 1822, als Schellings Gattin Pauline eine Kur in Karlsbad verbrachte, die beiden ernsten und folgsamen Jungen versorgte. (X. Tilliette, Schelling, Biographie, 2004, 313)

In Jena entsteht Hegels erstes Hauptwerk, sein wohl berühmtestes Buch, die "Phänomenologie des Geistes". Die letzten Zeilen dieses Werkes schreibt er buchstäblich unter dem Donnern von Kanonen: Napoleon und seine “grande armée” besetzen im Oktober 1806 Jena. Die Universität wird geschlossen, in seine Wohnung dringen plündernde Soldaten ein; er entschließt sich aus der Stadt zu fliehen. Aber nicht nur wegen des Krieges. In Jena läßt er ein uneheliches Kind zurück; er hatte seiner Zimmerwirtin, der Christiane Charlotte Burkhardt, die Ehe versprochen, jetzt hat er Gelegenheit und guten Grund, sich des Eheversprechens zu entziehen. Mit seiner Ehefrau Marie von Tucher hat Hegel zwei Kinder, zwei Söhne. Jetzt (nach 1816) entscheidet das Ehepaar, wohl unter Hegels Druck, den unehelichen Sohn, Ludwig, nach Heidelberg zur Familie zu holen. Die Erziehung dieses ältesten Kindes mißlingt völlig. Es ist der Kreislauf von Benachteiligung, Renitenz und Strafe. Der Knabe wird gegenüber den beiden späteren Söhnen zurückgesetzt. Das erhoffte und angestrebte Medizinstudium verweigert Hegel dem Sohn. Dann wird dieser ertappt bei einem kleinen Diebstahl von acht Groschen. Hegel beschließt, den Jungen außer Haus zu geben und verdammt ihn zu einer Karriere als Bürohilfe bei einem Kaufmann. Der unglückliche junge Mann überwirft sich mit seinem Prinzipal, daraufhin bricht Hegel jeglichen Kontakt mit seinem Sohn ab und verbietet ihm, den Namen Hegel zu tragen; so heißt er jetzt wieder nach der Mutter Ludwig Fischer (nach dem Familiennamen der Mutter). Der verleugnete Sohn beschließt 18jährig Europa den Rücken zu zu kehren, verpflichtet sich bei der holländischen Kolonialarmee und geht nach Indonesien. Nach sechsjähriger Dienstzeit stirbt Ludwig in Djakarta an der Malaria.

Hegels Lebensweise war immer ziemlich anspruchslos, selbst auf dem Gipfel seines Ruhms zum Wohlstand emporgestiegen, war nichts von Vornehmheit bei ihm zu spüren. Wenn nicht die Kindbetten oder Krankheiten der Frau es nötig machten, hatte er nur eine Magd zur Bedienung.Karl Rosenkranz, G.W.F. Hegels Leben, Darmstadt 1972 (Neudruck der Ausgabe von 1844), S. 266.

Am 12. Mai 1827 trifft Alexander von Humboldt in Berlin ein. Er bezieht eine Mietswohnung im Haus desHofzimmermeisters Glatz, Hinter dem neuen Packhofe Nr. 4. Als Diener stellt er Johann Seifert an, der den Rest seines Lebens bei ihm bleibt und von ihm als Erbe eingesetzt wird. Manfred Geier, Die Brüder Humboldt. Eine Biographie, Reinbek: Rowohlt 2009, S. 286  Seifert begleitete ihn auch bei seiner russisch-sibirischen Expedition. Ebd. S. 290

Von 1842 an wohnte er im ersten Stock eines kleinen Hauses in der Oranienburger Straße, betreut von seinem Kammerdiener Seifert. Humboldt, der allezeit Frauen aus seinem Leben fernhielt, geriet am Ende in eine seltsame Abhängigkeit von diesem Bedienten, dem er schließlich sogar noch bei Lebzeiten seinen gesamten Besitz übereignete. In der Wohnung musste stets eine tropische Wärme von zwanzig Grad Reaumur herrschen. Seine Bücherei war nicht groß, sogar die eigenen Werke besaß er nicht vollständig. Ein Naturalienkabinett, ein Empfangssalon, die Bibliothek und ein kleines Arbeitszimmer waren die Welt, wo seine letzten Werke entstanden und wenige auserwählte Besucher in von Seifert wohlabgemessenen Audienzen empfangen wurden.
Johannes Paul: ''Abenteuerliche Lebensreise - Sieben biographische Essays'' (Seite 141 - 205: Alexander von Humboldt: Ansichten der Natur) - Wilhelm Köhler Verlag Minden 1954 (S. 27)

Humboldt wohnte die letzte Jahrzehnte seines Lebens in der Oranienburger Straße Nummer 67 in Berlin, ein fleischfarben gestrichenes Haus, ein Stockwerk hoch, das einstmals dem Vater Theodor Körners gehört hatte. Sieben mehr hohe als breite Fenster bilden die erste, von Humboldt bewohnte, Etage. Eine rechts gelegene Toreinfahrt führt zur ausgetretenen Treppe: “Seifert”, seines Dieners Name, steht auf dem Emaille-Schildchen unter der Glocke. Das ist alles. Erst an der Etagentür findet sich eine kleine Tafel: Alexander von Humboldt.
Die vertraulichen diplomatischen Berichte an den König pflegte Humboldt sich laut vorzulesen, währenddessen mußte Diener Seifert vor der Tür Wache stehen, um Lauscher fern zu halten.
Werner Rübe, Alexander von Humboldt. Anatomie eines Ruhmes. München: Dt. Kunstverlag 1988, 155, 131.

Seifert führte über Jahrzehnte das Haus Humboldts als sein Mayordomo, der ihn auch persönlich betreute. Seifert begleitete ihn auch auf seiner Rußlandreise. Auf Humboldts Wunsch wurde er vom König zum Schloßkastellan ernannt, um ihm eine Rente zu sichern. Fast seinen gesamten Nachlaß vermachte Humboldt seinem Hausmeister. Humboldt hat sich der Familie Seiferts sehr verbunden gefühlt und zum Beispiel für die Töchter bei ihrer Verheiratung gesorgt; besonders die sehr hübsche und sehr begabte Caroline hatte er ins Herz geschlossen. Adolf Meyer-Abich, Alexander von Humboldt, Reinbek 1967, S. 132.
In den letzten Jahren seines Lebens mußte sich Humboldt bei seinem Diener verschulden; dafür setzte er Seifert als Erben seiner Bibliothek ein.

Zuletzt übernahm ein Kammerdiener namens August Falz bei Humboldt die persönliche Bedienung, das war kurz vor seinem Tod und ging über in die Pflege des Todkranken, um die sich auch Nichte Gabriele von Bülow und Tochter Adelheid kümmerten. Vgl. Meyer-Abich, S. 132f.

Humboldts und Bonplands Diener unterwegs auf der Südamerika-Reise war der Mulatte José de la Cruz, den sie in Cumaná in Venezuala kennengelernt hatten. Er sollte ihnen während der gesamten amerikanischen Reise zur Seite stehen und später sogar mit ihnen nach Europa reisen.
Frank Holl, Alexander von Humboldt. Mein vielbewegtes Leben. Der Forscher über sich und seine Werke. Berlin: Eichborn 2009, S. 91.


Schopenhauer hatte eine ganze Reihe von Wirtschafterinnen, seit 1849 versah Margarethe Schnepp aus Heidelberg diesen Dienst, zu seiner “ausgezeichneten Zufriedenheit”. Margarethe wird in seinem Testament bedacht, sie hatte die Gabe sich recht gut und gewandt in die Launen und Kaprizen ihres Dienstherren zu schicken, sich zurückzog, wenn es geboten war, auf ihn einging, wenn er zu schwarzgallig wurde, immer im Hintergrund agierte, um zur rechten Zeit abrufbar zu sein. Im vorgerückten Alter überließ Schopenhauer seiner Haushälterin die Entscheidung darüber, ob  ein Besuch so wichtig erschien, daß er eingelassen werden mußte. Und Margarethe hatte die Tendenz, ihren Herrn zu schonen!  Tatsächlich scheint die Besorgerin und der Philosoph ein durchaus nahes Verhältnis gehabt zu haben, jedenfalls in gewisser Hinsicht: Schopenhauer akzeptierte ihre strenge Katholizität und erwartete von ihr entsprechendes. Daher war er empört, weil sie fand, daß sein Buddha wie ein Schneider dasitze und wies sie in ihre Schranken. Es existiert sogar ein Pastellbild von der gewiss recht resoluten Dame!
Auch mit dem Pudel kam sie gut klar, den sie wohl auch erbte. Jedenfalls berichtet der Weißbinder Beck, dass er Mitte der 1860er Jahre, als Schopenhauer längst tot war, einmal nach Heidelberg kam, und da sprang ihn nach seinem Zeugnis in einer Seitengasse ein Pudel an, gleich darauf erkannte er Arthurs frühere Haushälterin. Schopenhauer hinterließ ihr, wie versprochen, eine Leibrente und sie erbte auch den größten Teil seines Mobiliars.

Am Vormittag des 21. September 1860 fanden Arzt und Haushälterin Arthur Schopenhauer tot in eine Ecke seines Sofas gelehnt; wenige Minuten zuvor noch hatte Margarete Schnepp ihn bei geöffnetem Fenster im Zimmer verlassen.
(Walter Abendroth, Schopenhauer, Reinbek 1967, 122f, 127; Sabine Appel, Arthur Schopenhauer. Leben und Philosophie, Düsseldorf: Patmos 2007, 248f., 271; Rüdiger Safranski, Schopenhauer und die wilden Jahre der Philosophie, Reinbek 1990, 421; Volker Spierling, Kleines Schopenhauer-Lexikon, Stuttgart: Reclam 2010, 97-99)

Die Mutter Jennys, Ehefrau von Karl Marx,  macht  dem Ehepaar ein bedeutsames Geschenk; sie schickt nämlich ihr Dienstmädchen zur Unterstützung nach Brüssel. 25jährig kommt Helene Demuth zu den Marxens; sie übernimmt fortan die Aufgabe, den Haushalt der Familie Marx trotz aller Krisen und Wechselfälle zusammenzuhalten.  Mit jener Helene Demuth, der Familienseele, hat Marx einen unehelichen Sohn, Frederick (gen. Freddy), geboren 1851. Das Kind wird schon als Säugling außer Haus gegeben, und Freddy stirbt 1929 ohne je zu erfahren, wer sein Vater war. - Nach dem Tod von Marx wird Helene Demuth die Haushälterin von Engels.

 

In seiner Basler Professorenzeit wurde Nietzsches Haushalt seit April 1876 von seiner Schwester Elisabeth geführt. C.P. Janz, Friedrich Nietzsche, Bd. I, 1978, S. 632. Das einvernehmliche Verhältnis zwischen Bruder und Schwester endete mit der Liebschaft zwischen Nietzsche und Lou Salomé sowie der Neigung der Schwester zum Antisemitismus, den der Bruder verpönte.

"Unser Fräulein" nennt Toni Cassirer ihre Haushälterin, die nach der Emigration der Cassirers 1933 das Haus in der Blumenstraße in Hamburg bewahrte.