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Christian Friedrich Daniel Schubart

 

24.3.1739 - 10.10.1791 Deutscher Dichter, Musiker und Journalist. Wegen respektloser Kritik an Adel und Geistlichkeit wurde Schubart von Herzog Karl Eugen von Württemberg des Landes verwiesen. Da Schubarts Zeitung Deutsche Chronik in Augsburg nun verboten war, ging er nach Ulm und ließ sie in der freien Reichsstadt mit großem Erfolg ab 1775 erscheinen. Der Herzog von Württemberg war wegen einiger Artikel derart verärgert, daß er Schubart auf sein Gebiet locken und am 22.1.1777 verhaften ließ. Schubart kam “wegen freventlicher Antastung fast aller gekrönter Häupter” auf die Festung Hohenasperg, die Bastille Württembergs. Ohne Gerichtsurteil, ohne überhaupt verhört worden zu sein, verblieb er dort in Isolierhaft, anfangs sogar in einem dunklen Verlies angekettet. Erst 1785, nach acht Jahren Kerker, durfte er erstmals Frau und Kinder wiedersehen. Am 11. 5. 1787 ließ man Schubart, auf Intervention Friedrichs II., der gefangene Dichter hatte auf den preußischen König eine sehr schmeichelhafte Ode gedichtet, schließlich frei. Schubarts politische Anklagelyrik (Die Fürstengruft, 1786) und sein Aufsatz Zur Geschichte des menschlichen Herzens (1775) wirkten stark auf Schiller und zählen zu den Quellen seiner Räuber. Lit. Bernt Engelmann Trotz alledem. Deutsche Radikale 1777 - 1977, München 1977,  36ff.; Hans J. Schütz, Verbotene Bücher. München 1990, 86ff.